Erst Glück dann Leistung

 In Digitale Transformation

Erst Glück dann Leistung – So schöpfen Sie die Potenziale Ihrer Mitarbeiter aus und steigern die Produktivität in Ihrem Unternehmen

Es ist früh morgens und der Wecker klingelt… Was ist Ihre Leidenschaft, was ist genau das, was Sie antreibt, den Tag zu beginnen? Die Auslöser, die uns Menschen motivieren, sind sehr individuell. Für manche ist es das Geld, andere sind glücklich, weil sie sich im Job verwirklichen wollen, manche wollen ihren Beitrag leisten, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und dann gibt es noch ganz viele, für die die beste Motivation der Feierabend oder die Wochenenden sind. Sie können sich selbst vorstellen, wie „gut“ gerade die letztgenannten Menschen arbeiten.

Nun ist mittlerweile bekannt, dass glückliche Mitarbeiter deutlich produktiver, effizienter und einfach besser für die Firmen sind als ihre unglücklichen Kollegen. Das sind genau die, die für das Umsatzwachstum sorgen. Was können Sie nun machen, um mit kleinen Schritten, das Große zu bewirken?

Fragen Sie Ihre Mitarbeiter direkt, was sie wollen

Was passiert, wenn wir nicht fragen? Sehr wahrscheinlich interpretieren wir, was wir glauben, andere Menschen wollen. Nur, entsprechen unsere Interpretation tatsächlich der Wahrheit? Selten bis nie.

Angenommen, Sie bekommen folgende Antwort: „Ich hätte gerne eine „bessere Kommunikation“ in der Abteilung oder zwischen den Abteilungen.“ Mit dieser Antwort allein ist schwer etwas anzufangen, nicht wahr? Wieso? Ganz einfach, weil sie ziemlich oberflächlich ist, denn „bessere Kommunikation“ wie alles andere auch, bedeutet was ganz anders für jeden von uns. Zum Beispiel: einer mag vielleicht, dass ihm grundsätzlich zugehört wird, der andere versteht darunter eine schriftliche Bestätigung und keine Versprechungen am Telefon. Für den dritten ist das Einhalten von Versprechungen enorm wichtig und manche sind überhaupt froh, dass verbal kommuniziert wird. Die Liste kann hier unendlich verlängert werden. Fragen Sie einfach, was der Mitarbeiter genau „damit“ meint und wer weiß, vielleicht werden Sie sehr überrascht sein.

Entdecken oder erkennen Sie die verborgenen Talente in jedem Ihrer Mitarbeiter

Es gab einmal einen Junge, der davon geträumt hat, in einem eigenen, schönen Haus zu wohnen. Seine Eltern waren nicht besonders vermögend und die Familie wohnte in bescheidenen Verhältnissen. Dennoch hatten sie ein großes Grundstück und sagten ihrem Sohn: „Spare das Geld und eines Tages kannst du deinen Traum vom Haus hier verwirklichen.“ So spart er sein ganzes Leben, gibt kaum was aus, bleibt zu Hause, während seine Freunde ausgehen und lebt sehr einfach. Mit Mitte 60 hat er endlich genug Geld gespart, um sein Traumhaus bauen zu lassen. Die Verträge sind schnell unterschrieben und die Bagger kommen und beginnen die Arbeiten. Plötzlich kommt was Schwarzes aus der Erde! „Was ist das?“, fragte der Mann. „Das ist Öl. Sie sind reich!“, sagt der Bauleiter.

Der glückliche Mann verkauft sein Grundstück und ist jetzt endlich reich, er ist über Nacht Millionär geworden! Doch reich war er eigentlich schon immer, nicht wahr? Nur wusste er nichts davon.

Genauso wie die meisten Angestellten, die ihre wahren Talente einfach noch nicht in sich entdeckt haben. Entdecken Sie diese verborgenen Talente in jedem (!) Ihrer Mitarbeiter, lässt sich aus einem kleinen Samen nach und nach eine wunderschöne Blume züchten. Diese wunderschönen Blumen sind glückliche Mitarbeiter, die alles dafür geben würden, dass ihr Unternehmen zu einem prachtvollen Garten wird, wo die Kunden gerne ihre Zeit und ihr Geld investieren.

Richten Sie ihr Fokus auf das Positive nicht nur bei High Performern

Die Überflieger und Supertalente sind in jedem Unternehmen sehr willkommen, dennoch ziemlich selten in der Zahl, die meisten sind entweder Durchschnitt oder gehören sogar zu den sogenannten „Low Performern“. Meiner Meinung nach wird eine Führung, die mit Peitsche, Abmahnungen, Drohungen, Bestrafungen droht, viel Schlimmes bewirken. Ich behaupte sogar, dass eine solche Führung das Gegenteil von Ihrem gewünschten Ziel erreichen wird: diese Mitarbeiter werden gestresster, unproduktiver, kränker, unglücklicher und leider werden diese bewusst oder auch unbewusst den eigenen Ärger an die Kunden und Kollegen weitergeben. Was ist die Lösung, fragen Sie sich? Wechseln Sie den Fokus!

Wenn Sie sich ein weißes Blatt mit einem schwarzen Punkt in der Mitte anschauen. Was sehen Sie da als erstes? Die meisten sehr wahrscheinlich den schwarzen Punkt, nicht wahr? Wenn es so ist, sind Sie nicht allein! Jetzt bitte noch einmal, was sehen Sie da noch? Manch einer ahnt es schon, das weiße Blatt ist auch noch da. Richtig!

Angenommen, der schwarze Punkt steht für Fehler und Misserfolge, noch nicht ausgeschöpfte Potenziale oder grundsätzlich für etwas, was gerade im Leben nicht optimal verläuft. Es ist unsere Wahrnehmung, die entscheidet, was wir sehen, beziehungsweise, was wir sehen wollen – das Negative oder doch das weiße Blatt, welches für alles Positive in Ihren Mitarbeitern, ihren Leistungen, ihren täglichen Aufgaben steht. Mit anderen Worten: anstatt eine härtere Peitsche, nehmen Sie lieber eine andere Brille oder ganz einfach gesagt, wechseln Sie dem Fokus auf das Positive und dies jeden Tag.

Es ist auch sehr wichtig, Ihre Mitarbeiter an Ihrem neuen Wissen teilhaben zu lassen. Bitte warten Sie nicht bis zum Jahresgespräch. Wenn sie kleine Kinder haben, sammeln Sie ihr Lob auch nicht bis Weihnachten. So ähnlich wie: „Liebes Kind, im Sommer letzten Jahres hast du ein richtig tolles Bild gemalt und im Herbst, das weiß ich noch, hast du es gut gemeistert, deine Schuhe zum ersten Mal richtig zu binden.“ Loben Sie sofort, auch erstmal für Kleinigkeiten. Auf diesem Wege transformieren sich Ihre durchschnittlichen Mitarbeiter zu glücklichen Kollegen und wer weiß, vielleicht sogar zu „High-Performern“?

Seien Sie Vorbild für alles, was sie von Ihren Mitarbeitern erwarten

Es war einmal ein unglückliches Paar, denn der Mann war ein starker Raucher und seine Frau und Kinder haben sich viele Sorgen um seine Gesundheit gemacht. Nur aufzuhören funktionierte bei ihm einfach nicht. Und so machte sich seine Frau im Internet schlau und fand einen Guru, viele Flugstunden entfernt. Dieser wurde so großartig bewertet, dass die beiden den hohen Preis für die anstehende Reise gerne in Kauf genommen haben. Tage später sind sie endlich da und warten sehr ungeduldig auf die magische Lösung des Gurus. Der Guru hört sich das Anliegen an und bittet die beiden noch einmal in drei Wochen vorbeizukommen.

Trotz der ganzen Umstände nehmen sie wieder die lange Reise in Kauf und können kaum erwarten, wann der Guru endlich den Mann vom Rauchen befreit. Der Guru schaut sich den Mann an und sagt: „Rauchen ist schädlich, bitte hören Sie sofort damit auf.“ Dann steht er auf und geht. Die Frau ist entsetzt: dafür haben sie jetzt einen Haufen Geld bezahlt?! Unverschämtheit, denkt sie. Sie läuft dem Guru hinterher und fragt ihn ziemlich verärgert: „Hätten Sie uns genau das nicht zumindest beim letzten Mal sagen können?! Dann hätten wir uns wenigstens das viele Geld für die zweite Reise sparen können.“ Der Guru schaut die beiden an und sagt: „Nein, entschuldigen Sie bitte, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, habe ich selbst noch geraucht.“

Das nennen wir authentisch, nicht wahr? Solchen Menschen folgen wir gerne, denn sie leben das, was sie „predigen“.

Im besten Fall kultivieren Sie diese Verhaltensweise in die Kultur Ihres Unternehmens, und sorgen für eine nachhaltige, tägliche Umsetzung. Sonst bleiben diese und andere gute „Strategien“ nur Theorie und Ideen, die ohne routinemäßige Umsetzung kaum etwas wert sind. Es lohnt sich, denn glückliche Menschen sind Ihr Kapital, weil sie mit solchen kleinen Mitteln Ihren Umsatz und Ihre Unternehmensattraktivität steigern können.

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